Die Ausstellung zeigt die Verbreitung der Lutheraner im Kirchenkreis Augsburg und Schwaben. Die Idee dazu stammt von Wilhelm Fischer: Der Vorsitzende des Heimatvereins hat dafür mehr als 200 Holzkirchen von Hand gefertigt, die auf einer großen Karte des Kirchenkreises präsentiert werden. Nun bietet er interessierten Gemeinden die Schau kostenfrei an.

Herr Fischer, die Ausstellung war im vergangenen Jahr sechs Wochen lang in Krumbach zu sehen. Wie war das Interesse daran?

Fischer: Das Interesse war groß, wie ich finde. Wir hatten rund 1.500 Besucher im Heimatmuseum. Das ist für uns schon ziemlich gut. Und die Leute kamen nicht nur aus Krumbach. Wir hatten Besucher aus Kempten, Memmingen, Augsburg oder Ulm.

Wie hat den Besuchern die Ausstellung gefallen?

Fischer: Ich glaube überwiegend gut. Ich hatte jedenfalls nur positive Rückmeldungen. Viele der Besucher waren überrascht, wie viele evangelische Kirchen es in Schwaben gibt. Und auch die aus Holz gefertigte Burgmauer, an der wir rund 20 schwäbische Reformatoren präsentieren, ist auf großes Interesse bei den Besuchern gestoßen. Dass so viele Reformatoren in Schwaben und Süddeutschland gewirkt haben, das wissen ja die wenigsten.

Das Besondere an der Ausstellung sind die mehr als 200 handgroßen Holzkirchen, die Sie selbst gefertigt haben. Sind denn alle noch heil?

Fischer: Ja, die haben das gut überstanden. Die Holzkirchen sind natürlich der Gag der Ausstellung. Die Modelle sind ja bewusst sehr einfach gemacht. Aber ich habe sie so gefertigt, dass sie gut erkennbar sind. Und tatsächlich hat fast jeder Besucher seine Kirche erkannt. Das hat den Leuten sehr gut gefallen.

Ausschnitt aus der Schwabenkarte mit den Holzkirchen
Die Holzmodelle der Kirchen sind nur handgroß - aber so gefertigt, dass die Besucher ihre Kirche erkennen können.

Warum schicken Sie die Ausstellung nun auf Reisen?

Fischer: Das hatte ich schon von Anfang an vor. Den meisten Menschen ist nicht bewusst, wie viele Evangelische es in Schwaben überhaupt gibt – und wo sie genau sitzen. Die Landkarte mit den Holzkirchen macht das deutlich. Darauf sieht man sehr gut die Verdichtungen der Lutheraner rund um Memmingen, im Ries, in der Nähe von Augsburg und Ulm. Nach Süden hin wird es weniger. Aber an einem kleinen Kirchlein im Walsertal kann man sehen, wie weit die Evangelischen sich ausgebreitet haben – wenn auch erst nach 1945. Die Ausstellung macht das sehr anschaulich.

An wen denken Sie vor allem als Interessenten für die Ausstellung?

Fischer: In erster Linie sind es die evangelischen Kirchengemeinden in Schwaben. Aber ich würde mich auch freuen, wenn katholische Gemeinden Interesse daran zeigen. Das wäre doch ein schönes Zeichen der Ökumene, wenn die Ausstellung auch in einer katholischen Pfarrei zu sehen wäre. Oder etwa auch in einer neuapostolischen Kirche. Es würde auf jeden Fall das gegenseitige Verständnis für einander weiter verbessern.

Können sich die Gemeinden auch selbst in die Ausstellung einbringen?

Fischer: Das ist sogar gewünscht! Wir bringen zwei Teile für die Ausstellung mit: die Landkarte mit den Holzkirchen und die schwäbischen Reformatoren. In einem dritten Ausstellungsteil können die Gemeinden dann die Dinge darstellen, die für sie zudem wichtig sind. Das kann ihre eigene Kirche sein, der Aufbau der Gemeinde oder die Sakramente. Das bleibt jedem selbst überlassen.

Wanderausstellung "Evangelisch in Schwaben"

Wie kann ich die Ausstellung ausleihen?

Die Ausstellung "Evangelisch in Schwaben" ist vom 1. bis 31. Juli in der Erlöserkirche in Bad Wörishofen zu sehen. Ab August können Kirchengemeinden die Schau dann buchen. Voraussetzung ist ein ausreichend großer Raum: Für die Landkarte von Schwaben, die Wandfläche für die 20 Bilder und Infos zu den Reformatoren sowie die fünf Ausstellungstafeln ist eine Raumfläche von mindestens sieben mal fünf Metern nötig. Hinzu kommt noch Platz für den Ausstellungsteil, den die Gemeinden selbst gestalten wollen. Die Ausstellung wird kostenfrei vom Heimatverein Krumbach auf- und wieder abgebaut. Nur die Fahrtkostenerstattung fällt als Aufwand für die Gemeinden an.

Kontakt: Wilhelm Fischer, Telefon (0176) 96600595 oder (08282) 7962