Der Übertritt von Andreas Theurer und seiner Ehefrau Gudrun in die katholische Kirche hatte 2012 großes Aufsehen erregt. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg verlor dadurch nicht nur einen Pfarrer, sondern auch ein Mitglied des Kirchenparlaments, der Synode, in die Gudrun Theurer gewählt worden war. Das Paar zog in die Nähe von Augsburg. Theurer nahm eine Referentenstelle am katholischen Institut für Neuevangelisierung an, wo er weiterhin mitarbeiten wird.

Priesterweihe für Spendung der Sakramente

Der Ex-Protestant nannte gegenüber der Augsburger Diözese als Grund für den Wechsel, in ihm sei die Einsicht gereift, "dass zur vollmächtigen Spendung der Sakramente vom biblischen und altkirchlichen Zeugnis her tatsächlich eine Priesterweihe nötig ist". Er wünsche sich, dass der Weg, den er vor über 30 Jahren in der Württembergischen Landeskirche mit der Vorbereitung auf das geistliche Amt begonnen habe, nun "in der sakramentalen Fülle der katholischen Kirche" zum Ziel führe.

Der Evangelische Oberkirchenrat hatte Theurer 2012 vom Amt suspendiert, nachdem er die Broschüre "Warum werden wir nicht katholisch? Denkanstöße eines evangelisch-lutherischen Pfarrers" veröffentlicht hatte. Mit ihm weiht an diesem Sonntag Bischof Konrad Zdarsa einen weiteren verheirateten Mann zum Priester: Diakon Andre Schneider, Vater von vier Kindern, hat ebenfalls eine päpstliche Ausnahmegenehmigung für ein Priesterleben ohne Zölibat erhalten.