Nürnberg (epd). Rund 12.500 Menschen haben laut Polizeiangaben am Samstag in Nürnberg am Christopher Street Day (CSD) teilgenommen. Zum 25-jährigen Jubiläum stand die Veranstaltung unter dem Motto "25 Jahre & lauter denn je!". Der Demozug startete mittags am Prinzregentenufer und führte über Rathausplatz, Obstmarkt, Hans-Sachs-Platz, Lorenzer Platz und Hauptbahnhof bis zum Kornmarkt. 57 Gruppen hatten sich laut Veranstalter angemeldet. Neben queeren Vereinen, Drag Artists, politischen Gruppen und Unternehmen war auch die Evangelische Jugend (EJ) aus den Dekanaten Nürnberg und Erlangen dabei.

Knapp 40 Jugendliche haben sich laut EJ beteiligt und den Wagen mit dem Motto "Regenbogen + ej = slayyy" begleitet. Das Jugendwort "slay" bedeutet so viel wie umwerfend und bezieht sich auf Dinge oder Menschen, die positiv hervorstechen. "Wir wollen damit deutlich machen, dass wir als EJ queere Menschen dabei haben wollen. Es geht nicht ohne", sagte Lars Helwich aus dem Organisationsteam der EJ.

Die Rummelsberger Diakonie war ebenfalls vor Ort und wollte mit ihrer Teilnahme deutlich machen, dass sie für Vielfalt stehe, sagte Sabrina Weyh vom Zentrum für barrierefreie Kommunikation. Peter Melber, Bewohner einer Diakonie-Einrichtung, sagte am Rande der Demo, dass auch Inklusion wichtig sei: "Ich bin zwar behindert, aber natürlich auch dabei." Um inklusiv für gehörlose und schwerhörige Menschen zu sein, waren auf der Bühne am Kornmarkt Gebärdendolmetscher anwesend.

Dass der CSD nicht nur Party, sondern auch eine politische Veranstaltung ist, zeigte sich den Veranstaltern zufolge auch an den Schildern der Teilnehmenden, auf denen Sprüche wie "CSD statt AfD", "Keine Toleranz für Intoleranz" oder "Lieber kunterbunt statt kackbraun" zu lesen waren. Die queere Community müsse zusammenstehen, dürfe sich nicht auf bereits erreichten Erfolgen ausruhen oder entzweien, sagte der Vorsitzende des Fördervereins Christopher-Street-Day Nürnberg, Basti Braunwer, nach der Demo auf dem Kornmarkt. Man müsse für die Rechte der Community kämpfen und sichtbar sein. Er hatte auch eine klare Botschaft an die Politik: "Schaut nicht zu, sondern handelt."

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden