München (epd). Die sechste Runde der jährlichen Aktion "Bayern schwimmt" widmet sich dem Thema "Schwimmen lernen am See". Dazu hat die Wasserwacht Bayern eine Arbeitshilfe erarbeitet, die am Freitag am Karlsfelder See im Landkreis Dachau vorgestellt wurde, teilte das bayerische Kultusministerium mit. Angesichts des Bädersterbens sei es notwendig, neue Wege zu gehen und alternative Orte für Schwimmkurse zu finden. "Jedes Kind in Bayern muss von klein auf schwimmen lernen", betonte Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler). Im Rahmen von "Bayern schwimmt" bietet die Wasserwacht zahlreiche Aktionen an.
Viele Kommunen könnten sich den Bau und Betrieb von Schwimmbädern nicht mehr leisten. Doch Schwimmflächen seien essenziell für das überlebenswichtige Schwimmenlernen, sagte Thomas Huber, Landesvorsitzender der Wasserwacht Bayern. Deshalb trenne sich die Wasserwacht Bayern notgedrungen von einem langjährigen Tabu. "Denn Schwimmkurse an Freigewässern wurden aufgrund des natürlich erhöhten Gefahrenpotenzials bisher kritisch gesehen." Schwimmkurse am See seien mit höheren Sicherheitsvorkehrungen, mehr Aufwand und Vorbereitung verbunden. Vom Wetter sei man aber ebenso abhängig, wie man es in einem Freibad wäre. Oberstes Gebot sei immer die Sicherheit aller Beteiligten.
"In einem der wunderbaren bayerischen Seen zu schwimmen, ist Freiheit pur", sagte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), die auch Schirmherrin der Kampagne ist. Viele Kinder hätten dieses Glück aber noch nicht kennengelernt, weil sie während der Pandemie und mit fehlenden Bädern das Schwimmen nicht gelernt hätten. Sie hoffe, dass durch die Aktion noch mehr Kinder "den Spaß am Wasser entdecken - und künftig ohne Gefahr das Schwimmen in den bayerischen Seen genießen".
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