Würzburg (epd). Die anhaltend hohen Temperaturen machen auch dem Main zu schaffen. Die Regierung von Unterfranken teilte am Montag mit, dass zwischen Kahl am Main an der hessisch-bayerischen Grenze und Würzburg eine Warnung ausgesprochen wurde. Nach den Vorgaben des behördlichen "Alarmplans Main" sind ab sofort alle zusätzlichen Belastungen für die Wasserqualität der Bundesschifffahrtsstraße zu unterlassen, etwa Baggerarbeiten oder Schlammräumungen am Main, die nicht zwingend nötig seien, um die Sicherheit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten.

Auch Kläranlagen dürften fortan nur noch geklärte Abwässer einleiten und nicht mehr außer Betrieb genommen werden. Auslöser für die Warnung ist, dass an der Messstation Erlabrunn bei Würzburg der Schwellenwert von 26 Grad Wassertemperatur seit Freitagnachmittag über mehr als drei Stunden überschritten wurde. Da das Wetter in den kommenden Tagen ähnlich heiß und trocken bleiben soll, sei auch an der Messstation Kahl am Main mit der Überschreitung der 26-Grad-Schwelle zu rechnen. Dort sei der Sauerstoffgehalt im Wasser am Montag zeitweise stark abgesunken, hieß es.

Der Zulauf in den Main bei Trunstadt (Kreis Bamberg) sei aktuell "sehr niedrig und zeigt eine weiter fallende Tendenz". Damit der Mainpegel nicht zu stark absinkt, wird über die sogenannte Donau-Main-Überleitung derzeit eine Wassermenge von elf Kubikmeter pro Sekunde ins Maingebiet abgegeben. Weil aber auch die Donau Niedrigwasser führt und ihr kein Wasser mehr entnommen werden kann, stamme diese Wassermenge fast ausschließlich aus dem Brombachsee als künstlichen Speicher, so die Regierung von Unterfranken.