Augsburg (epd). Das Augsburger Brechtfestival steht ab 2026 unter neuer künstlerischer Leitung. Die Autorin Sahar Rahimi und der Regisseur Mark Schröppel folgten auf Julian Warner, teilte das Festival am späten Mittwochnachmittag mit. Das Duo wolle einen Gegenpol zu gesellschaftlichen Spaltungsprozessen setzen. Die Entscheidung über das neue Leitungsteam habe ein überregionales Expertengremium getroffen, der Kulturausschuss der Stadt habe zugestimmt. Insgesamt gab es 25 internationale Bewerbungen.

Kulturreferent Jürgen Enninger sagte, dass Rahimis und Schröppels Konzept die bundesweite und internationale Erfolgsgeschichte des Brechtfestivals fortschreiben und gleichzeitig neue Impulse im Geiste Brechts und in der Auseinandersetzung mit seinem Werk setzen könne. Das neue Führungs-Duo wolle das Zusammenkommen unterschiedlicher Menschen und gesellschaftlicher Gruppen in den Fokus stellen. "Was benötigen wir angesichts immer tiefer werdender Gräben in der Gesellschaft und ernster globaler Krisen mehr, als solche Möglichkeiten voll auszuschöpfen?", fragte Enninger.

"Unser Ansatz steht für den Versuch, Minderheiten mit Mehrheiten, Subkultur mit Hochkultur, progressiv mit konservativ, alt mit jung, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung im Zeichen eines zugänglichen künstlerischen Experiments zu vereinen", erläuterten Rahimi und Schröppel. Bevor die beiden aber an den Start gehen, steht erst noch das Brechtfestival 2025 bevor, das vom 21. Februar bis 2. März stattfindet. Höhepunkt soll ein zweitägiger Tanzmarathon unter dem Motto "Die 48 Stunden von Augsburg" sein.

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