Augsburg (epd). Die Universität Augsburg hat den Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien 2024 an Dilek Tepeli von der Ruhr-Universität Bochum verliehen. Tepeli erhielt die Auszeichnung für ihre Dissertation über Konfliktmuster zwischen alevitischen und sunnitischen Migrantengruppen, teilte die Universität am Dienstag mit. Cane Çaglar erhielt den Förderpreis für ihre Masterarbeit an der Universität Hamburg, die sich mit der Wahrnehmung des Universitätsalltags durch Studierende of Color befasst.

In ihrer Dissertation erforschte Dilek Tepeli die konfessionellen Konflikte zwischen alevitischen und sunnitischen Migrantinnen und Migranten in Deutschland, hieß es. Sie zeige, dass die jugendlichen Migranten sich trotz der Spannungen gemeinsam ausgegrenzt fühlten. Die Jury lobte Tepelis Arbeit für ihren kritischen Beitrag zur Aufarbeitung von Gewalt- und Ausgrenzungsverhältnissen in der liberalen, pluralistischen Einwanderungsgesellschaft. Türkeistämmige Menschen in Deutschland würden oft als homogene Gruppe wahrgenommen, doch diese Sichtweise verkennt die Unterschiede innerhalb dieser Migrantengruppe, heißt es weiter.

Çaglar untersuchte in ihrer Masterarbeit an der Universität Hamburg, wie Schwarze Studierende, indigene Studierende und Studierende of Color (Bi_PoC-Studierenden) den Lernort Universität wahrnehmen und wie ihre Handlungsfähigkeit erweitert werden könne. Die Jury lobte ihre rassismuskritische Analyse und die aufgezeigten Handlungsmöglichkeiten.

Der Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien wurde 1997 erstmals ausgeschrieben. Er zeichnet laut Universität Augsburg "hervorragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus, deren Forschung sich mit der interkulturellen Wirklichkeit in Deutschland und den damit zusammenhängenden Fragen und Herausforderungen auseinandersetzt".

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