Freising (epd). Kunst aus Kriegsüberresten: Ein ukrainisches Künstlerpaar stellt in der Freisinger Stadtpfarrkirche St. Georg ab 10. September seine "Ikonen gegen den Krieg" aus. Das Besondere: Sonia Atlantova und Oleksandr Klymenko hätten ihre Ikonen auf Deckel und Böden von leeren Munitionskisten gemalt, teilte die katholische Solidaritätsaktion "Renovabis" am Mittwoch mit. "Damit werden aus Überbleibseln des russischen Angriffskriegs Symbole des Lebens, der Hoffnung und der Zuversicht."

Entstanden sei die Idee bereits 2014, als der Krieg noch auf die Ostukraine beschränkt gewesen sei, heißt es weiter. Oleksandr Klymenko sei an die Front gereist und habe dort die vielen leeren Kisten, die von den Kämpfen zurückgeblieben waren. Er habe beschlossen, sie als Material für seine Ikonen zu verwenden und "so etwas Todbringendes in ein Zeichen des Friedens zu verwandeln". Als Farben verwende das Künstlerpaar Erde, Sand und Kohle vom Fundort. Die Ausstellung ist bis 26. Oktober zu sehen.

Eröffnet wird die Schau mit einer Vernissage und einer Vesper im byzantischen Ritus um 19 Uhr. Zelebrant ist Weihbischof Volodymr Hrutsa aus Lwiw, die Predigt hält Weihbischof Wolfgang Bischof. Auch Oleksandr Klymenko und Sonia Atlantova wollen bei der Eröffnung dabei sein. Der Erlös durch den Verkauf eines Ausstellungsbegleitbuches soll an ein Hilfsprojekt in der Ukraine gehen.

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