Fürth (epd). Die Zahl der im Freistaat lebenden Menschen ist im ersten Quartal des Jahres 2022 stark gestiegen. Mit 92.700 "Neubayern" sei das der größte Bevölkerungsanstieg seit Beginn der quartalsweisen Erfassung im Jahr 1971, teilte das Statistische Landesamt in Fürth am Montag mit. Der Großteil der neuen Bürger (78.141) sind ukrainische Geflüchtete.

Zum 31. März lebten in Bayern rund 13,27 Millionen Menschen, 105.525 davon sind Staatsbürger aus der Ukraine. Der aktuelle Bevölkerungsanstieg liegt laut Experten deutlich über dem Wert der beiden gesamten Vorjahre zusammen, in denen Bayern zusammengerechnet 52.252 Einwohner hinzugewonnen hat.

Zurückgegangen ist die Zahl der Geburten: So kamen im ersten Quartal dieses Jahres 27.846 Babys lebend zur Welt, weniger gab es zuletzt 2015. Vergangenes Jahr verzeichnete Bayern noch die höchste Geburtenzahl seit 1991. Auch starben von Januar bis März mehr Menschen (38.248) als zur Welt kamen, wodurch ein Geburtendefizit in Höhe von 10.402 entstand. Dass Bayern dennoch wächst, liegt am Zuzug aus anderen Bundesländern (1.735 Personen) und aus dem Ausland (106.172 Personen). Die verbleibende rechnerische Abweichung beruht laut Mitteilung auf Korrekturbuchungen und Nachmeldungen.

Mit 7.748 Eheschließungen gaben sich im ersten Quartal 2022 laut Mitteilung verhältnismäßig viele Paare das Ja-Wort. Besonders begehrt waren der 2. und der 22. Februar 2022: Allein an diesen zwei Tagen wurde fast jeder dritte Bund fürs Leben (28 Prozent, 2.164 Trauungen) geschlossen.