Rothenburg o.d. Tauber (epd). Die Kirchen und auch die Gesellschaft insgesamt stehen nach Ansicht der Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski "in großen Transformationsprozessen". Dabei gebe es "Trauer über Vergangenes, aber auch viel Hoffnung über Aufbrüche und Neues", sagte Bornowski am Donnerstagabend beim Sommerempfang des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg im Wildbad Rothenburg. Im Zentrum der Beiträge stand "der zuversichtliche Blick" auf Künftiges.

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm referierte in seinem Impuls über "Führen und leiten in geistlicher Dimension". Geistlich leiten bedeute, "so zu leiten, dass wir die Botschaft selbst ausstrahlen, von der wir sprechen", erläuterte Bedford-Strohm. Dabei spielten etwa Achtung, Respekt, Einfühlungsvermögen, inhaltliche Klarheit und Authentizität zentrale Rollen: "Geistliches Leiten lässt spüren, dass sich die Kommunikation mit Menschen aus der Kommunikation mit Gott nährt."

Vorgestellt wurden außerdem verschiedene wegweisende kirchliche Zukunftsprojekte - zum Beispiel aus dem neu entstehenden Schweinfurter Stadtteil Bellevue. Dort will sich das evangelische Dekanat nicht, wie früher üblich, mit einem eigenen Gemeindesaal oder Kirchenbau einbringen, sondern mit einem "Pionier". Diakon Johannes Michalik will dort ab diesem Herbst in einem von der Landeskirche geförderten Projekt unkonventionelle Angebote entwickeln und so "Kirche sein ohne Gebäude".

Zum Sommerempfang ins evangelische Tagungszentrum Wildbad Rothenburg waren zahlreiche Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft gekommen. Neben Mittelfrankens Regierungspräsident Thomas Bauer nahmen auch zahlreiche Landräte und Kommunalpolitiker, der stellvertretende Präsident der Landessynode, Hans Stiegler, zahlreiche Synodale sowie Vertreter der katholischen Kirche, etwa der Würzburger Diözesan-Caritasvorsitzende Clemens Bieber, teil.

Musikalisch umrahmt wurde der Sommerempfang vom Windsbacher Knabenchor unter seinem scheidenden musikalischen Leiter Martin Lehmann.