München, Karlsruhe (epd). Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm gehört nun auch zur Delegation der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für den Welt-Ökumene-Gipfel in Karlsruhe. Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende sei am Dienstag zum Vollmitglied der dreizehnköpfigen Delegation berufen worden, sagte ein Sprecher der Landeskirche dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. Damit ist er neben dem Synodalen Kilian Deyerl der einzige weitere Vertreter der Protestanten aus Bayern.

Bisher sei Bedford-Strohm nur Berater gewesen, sagte der Sprecher. Als Vollmitglied sei er nun auch stimmberechtigt. Die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) findet erstmals in der über 70-jährigen Geschichte in Deutschland statt. Zu dem 11. Treffen des Gremiums vom 31. August bis 8. September werden rund 4.500 Gäste aus rund 120 Ländern in Karlsruhe erwartet. Neun Tage lang sollen neben kirchlichen Themen aktuelle Zeitfragen wie die Folgen des Ukraine-Kriegs, der Corona-Pandemie und des Klimawandel besprochen werden.

Das etwa alle acht Jahre stattfindende Event steht unter dem Motto "Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt". Zu dem Christentreffen wird laut Veranstalten auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet. Die Vollversammlung wird auf Einladung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen und der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz stattfinden.

Der Ökumenische Rat der Kirchen mit Sitz in Genf ist eine Gemeinschaft von 352 Kirchen, die nach eigenen Angaben weltweit rund 600 Millionen Christinnen und Christen vertritt. Die katholische Kirche ist kein ÖRK-Mitglied, arbeitet aber mit dem Weltkirchenrat zusammen und sendet Beobachter nach Karlsruhe. Das höchste Gremium des Weltkirchenrates tagte zuletzt 2013 im südkoreanischen Busan, davor 2006 im brasilianischen Porto Alegre.