München (epd). Barrierefreiheit und Inklusion müssen nach Ansicht des bayerischen Behindertenbeauftragten Holger Kiesel "politische Grundüberzeugung" sein. Kiesel forderte zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung an diesem Dienstag (3. Dezember), diese Themen "gerade in schwierigen Zeiten ganz oben auf die Agenda zu setzen", wie er am Montag in München mitteilte.

"Gerade in Krisenzeiten dürfen Inklusion und Barrierefreiheit nicht zur Disposition stehen, sondern müssen vorbehaltlos gestärkt werden", sagte Kiesel laut Mitteilung. Jenseits von jeder Geld- und Personalknappheit müssten sie "als unumstößliche Grundüberzeugungen Teil des politischen und gesellschaftlichen Handelns sein".

Bei Grundüberzeugungen werde als letztes gespart, würden Standards am längsten hochgehalten und Finanzdiskussionen erst dann geführt, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, sagte der Behindertenbeauftragte der Staatsregierung. Auf Barrierefreiheit und Inklusion zu verzichten spare langfristig kein Geld und kein Personal, sondern koste letztlich immense Ressourcen.

Konsequent umgesetzte Barrierefreiheit und Inklusion machten gerade eine älter werdende Gesellschaft "erst wirklich zukunftsfähig". Vorausschauende Politik müsse unabhängig von der Kassenlage stärker auf diese Themen setzen.

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