Bamberg (epd). Betroffene von sexuellem Missbrauch können im Erzbistum Bamberg an einer Studie mitwirken. Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Bamberg suche für ein Forschungsprojekt betroffene Personen, heißt es in einer Mitteilung des Erzbistums am Dienstag. Die Studie wolle sexuellen Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und Schutzbedürftigen durch Kleriker des Erzbistums Bamberg in der Zeit von 1946 bis 2022 sowie den behördlichen Umgang mit Beschuldigten und Betroffenen untersuchen. Dafür würden Akten und Dokumenten aus dem gesamten Datenbestand der Erzdiözese untersucht und Betroffene und Zeitzeugen befragt.
"Die von sexuellem Missbrauch Betroffenen mit ihren Erfahrungen und ihrer Perspektive sind für die Beantwortung der aufgezeigten Forschungsfragen von herausragender Bedeutung", teilen die beteiligten Forschungsinstitute mit. Nur damit könne die Öffentlichkeit erfahren, was von sexualisierter Gewalt Betroffene im kirchlichen Raum erlebt hätten.
Die Studie soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Geleitet werde das Forschungsprojekt von dem Greifswalder Strafrechtler und Kriminologen Stefan Harrendorf, der Berliner Rechtspsychologin Renate Volbert und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission im Erzbistum, hieß es.
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