Laufen (epd). Friedhöfe sind nicht nur Orte der Stille und der Trauer. Sie sind auch Orte des Lebens und der Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Das stellt jetzt eine neue Broschüre "Oasen für Pflanzen und Tiere - Friedhöfe. Aktionsplan für Insektenschutz und mehr Artenvielfalt" vor. Sie gibt Handlungsempfehlungen, wie Friedhöfe ökologisch aufgewertet werden können, teilten die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege und der kirchliche Verein "Schöpfung bewahren konkret" am Mittwoch mit. Sie haben in dem Heft die Erfahrungen eines Projekts für Insektenschutz und mehr Artenvielfalt mit der Projektgruppe NaturVielfaltBayern zusammengetragen.

Wenn Wiesen und Gehölze ökologisch gepflegt und alte Mauern erhalten werden, würden viele Tiere Nahrung, Nistplätze oder Unterschlupf finden, so die Naturschützer. Alte Grabmauern und historische Gebäude könnten Ersatz für Felslandschaften sei. So würden viele ökologische Nischen geschaffen. Vor allem in Städten und Dörfern könnten naturnahe Friedhöfe wichtige Rückzugsräume für viele Arten sein. Auf Friedhöfen würden auf kleinstem Raum Flächen, Kleinststandorte mit unterschiedlicher Nutzung und naturnahe Restbiotope direkt nebeneinander liegen.

Während des Projekts seien über 20 Friedhöfe betreut worden, hieß es. Dort haben man Rasen durch Wiesen ersetzt, alte Laubbäume erhalten, Blühgräber mit heimischen, regionalen Samenmischungen angelegt oder in aufgelassenen Gräbern wurden Wildkräuter zugelassen.