München (epd). Eine neue Broschüre informiert in leichter Sprache über Demenz und die rechtliche Vorsorge. "Wunsch und Wille der Betroffenen müssen immer im Mittelpunkt stehen", sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) bei der Vorstellung des Heftes am Mittwoch in München. Das gelte vor allem bei Entscheidungen über Art und Umfang von ärztlicher Behandlung, insbesondere am Lebensende. "Auch Menschen, denen das Lesen und Verstehen normaler Texte schwerfällt, sollen bei diesen Fragen selbstbestimmt mitentscheiden können", sagte Eisenreich.
Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) sagte, dass die Broschüre Menschen mit Demenz darin unterstütze, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. In Bayern leben laut Ministeriumsangaben rund 270.000 Menschen mit Demenz, Tendenz steigend. Betroffene und ihre Angehörigen sollten sich frühzeitig mit der weiteren Lebensplanung befassen - etwa, wer über ärztliche Maßnahmen entscheide, wenn von Demenz Betroffene nicht mehr dazu in der Lage sind. Die Broschüre "Was ist eine Patienten-Verfügung" helfe bei den Antworten - und zwar in leicht verständlicher Sprache.
Juristische Texte seien oft lang und kompliziert. Ziel der Broschüre sei es daher, das Instrument der Patientenverfügung in einer leicht verständlichen Sprache zu erklären, sagte Eisenreich. "Wir wollen damit die Vorsorge so einfach wie möglich gestalten." Die Informationen zur Patientenverfügung seien von Fachleuten aufbereitet und in leichte Sprache übersetzt worden. Mitgewirkt hätten Mediziner, Ethiker, Theologen, Pflegekräften und Juristen.
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