Bamberg, Andernach (epd). Den 100. Geburtstags des US-Schriftstellers Charles Bukowski (1920 - 1994) feiert die Bukowski-Gesellschaft coronabedingt mit einem fünftägigen Festival in Bamberg nach. Vom 21. bis 25. Juni stehen unter anderem Filmvorstellungen, Konzertlesungen und Diskussionen auf dem Programm, wie die Bukowski-Geselllschaft am Sonntag in Andernach mitteilte. Haupt- und Ehrengast des Festivals ist die Tochter Marina Bukowski, die am Abschlusstag einen Vortrag hält.

In Vorträgen befassen sich Buchverleger und Bukowski-Forscher aus den USA und Deutschland mit der Veröffentlichungspolitik von Bukowski-Werken in den beiden Ländern. Gezeigt werden zudem Spielfilme über den Autor ("Faktotum") sowie die Dokumentationen "Charles Bukowski live in Hamburg", "Bukowski-Tapes" und "Born Into This". In der Aula der Universität, der ehemaligen Dominikanerkirche, findet am 24. Juni eine Konzertlesung mit den Bamberger Symphonikern und der Dichterin Nora Gomringer statt.

Eröffnet wird das Festival mit einer Lesung des Bamberger Schauspielers und Chansoniers Arnd Rühlmann im Lichtspiel-Kino. Gefördert wird das Festival unter anderem vom Dachverband Literarischer Gesellschaften und vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Schirmherrin ist die Kulturreferentin der Stadt Bamberg, Ulrike Siebenhaar.

Der Untergrundliterat Charles Bukowski wurde am 16. August 1920 im rheinland-pfälzischen Andernach als Sohn eines US-Soldaten und einer Deutschen geboren. Im Alter von zwei Jahren kam er mit seinen Eltern in die USA, wo er bis zu seinem Tod 1994 vorwiegend in Los Angeles lebte. Seine in alternativen Zeitschriften und Buchverlagen veröffentlichten Kurzgeschichten und Gedichte machten ihn zwischenzeitlich zu einem der meistgelesenen Autoren des literarischen Untergrunds. Bekannt wurde er durch seine autobiografisch gefärbten Romane und Kurzgeschichten wie "Der Mann mit der Ledertasche", "Aufzeichnungen eines Dirty Old Man" und "Kaputt in Hollywood".