München (epd). Die Zeit, in der Menschen in Bayern aufgrund psychischer Erkrankungen in der Arbeit ausfallen, ist in den vergangenen zehn Jahren um die Hälfte gestiegen. Leiden wie Depressionen oder Ängste sind mittlerweile die zweithäufigste Ursache für eine Krankschreibung, heißt es in dem am Montag vorgestellten Gesundheitsreport 2022 der DAK-Krankenkasse. Besonders fatal: Sie könnten auch körperliche Folgen haben und erhöhten das Risiko für einen Herzinfarkt.

Fast jeder fünfte Beschäftigte habe mindestens einen psychischen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hochgerechnet auf die Erwerbstätigen seien rund 1,5 Millionen Erwerbstätige in Bayern einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko durch Depressionen, Ängste oder Arbeitsstress ausgesetzt. Zudem seien sie vermehrt Raucher, hätten Bluthochdruck oder starkes Übergewicht, hieß es.

Jedes Jahr sterben in Bayern laut DAK rund 49.900 Menschen an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. "Unser aktueller Gesundheitsreport zeigt, dass die Rolle von Stress und psychischen Erkrankungen als Risiko für Herzinfarkte oft unterschätzt wird", sagte die Landeschefin der DAK-Gesundheit, Sophie Schwab. Das Risiko für Herzinfarkte sei bei Depressionen ähnlich hoch wie bei starkem Übergewicht.

Für die Studie analysierte das IGES-Institut die Daten von rund 350.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Bayern. Zusätzlich befragte das Forsa-Institut für die DAK-Gesundheit mehr als 1.000 Beschäftigte.