Hannover, München (epd). In den ersten sieben Monaten des Jahres 2022 sind nach Zählungen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 199 Menschen in deutschen Gewässern ertrunken. Das seien 15 Personen mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte die Organisation mit Sitz im niedersächsischen Bad Nenndorf am Donnerstag mit. Bayern verzeichnete mit 42 Ertrunkenen die meisten Todesopfer, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (30) und Niedersachsen (23). Vier von fünf Opfern waren männlich, 44 Prozent von ihnen waren älter als 50 Jahre.

Die Mehrzahl der Fälle ereignete sich den Angaben zufolge in zumeist unbewachten Binnengewässern. In Seen ertranken mit 86 Personen ebenso viele Menschen wie im Vorjahr. In den Flüssen stieg die Zahl von 53 auf 64. DLRG-Präsidentin Ute Vogt warnte davor, in unbeaufsichtigten Seen und vor allem in Flüssen schwimmen zu gehen: "Wenn dort etwas passiert, ist die Aussicht auf lebensrettende Hilfe oft gleich null".

Als Ursache für viele tödliche Badeunfälle nannte die DLRG unter anderem Selbstüberschätzung und Übermut, aber auch mangelnde Schwimm-Fähigkeiten. Die Corona-Pandemie habe die Situation zusätzlich verschärft. Weniger Kinder und Jugendliche als üblich hätten das Schwimmen gelernt. Zudem seien nur halb so viele Rettungsschwimmer ausgebildet worden, wie in anderen Jahren zuvor.

Die Wasserrettungsorganisation DLRG hat nach eigenen Angaben 1,8 Millionen Mitglieder und Förderer.