München (epd). Zum ersten Mal lädt das Münchner Hospiz- und Palliativnetzwerk ab 12. Oktober zu einer Infowoche ein. Durch die Aktionstage sollen "Sterben, Tod und Trauer zu stadtweit sichtbaren Themen" werden, teilte der Christopherus Hospiz Verein als Mitglied des Netzwerks am Donnerstag mit. Die erste Hospiz- und Palliativwoche solle von der Begleitung Betroffener bis zur medizinischen Versorgung am Lebensende "unterschiedlichste Blicke hinter die Kulissen von Diensten und Kliniken" bieten. Kooperationspartner sind die Münchner Kammerspiele mit ihrem Kunstprojekt "Ars Moriendi". Die Schirmherrschaft übernimmt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

"Sterben, Tod und Trauer sind für uns alle von Bedeutung", erklärte Reiter laut Mitteilung. Ihm sei wichtig, dass Menschen diesen Themen offen gegenüberstünden und darüber ins Gespräch kämen, "und zwar nicht erst dann, wenn sie uns selbst im persönlichen Umfeld ereilen". Zum Auftakt der Woche zeige der Rio Filmpalast den Film "Being there", bei dem das Publikum mehr über den Prozess des Sterbens lernen könne, hieß es in der Mitteilung.

In den Folgetagen stellen sich verschiedene Initiativen wie das Trauercafé der ökumenischen Begegnungsstätte "JoMa", das Kinderpalliativzentrum im Klinikum Großhadern oder das neue "Haus der Trauer" am Ostfriedhof vor. Vorträge und Diskussionen widmen sich palliativen Angeboten für Menschen mit Demenz oder Menschen, die zu Hause gepflegt werden. Workshops zur "Letzten Hilfe" oder der "Einübung ins Endlichsein" rücken den Umgang mit dem Tod ins Zentrum. Hauptanliegen der Woche sei es, Räume für den gesellschaftlichen Diskurs zu "lebensendlichen Fragen" zu schaffen und offen ins Gespräch zu kommen, hieß es weiter.

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