Freising (epd). Bei einem Festgottesdienst als Höhepunkt des diözesanen Jubiläumsjahres "1.300 Jahre Korbinian in Freising" hat Kardinal Reinhard Marx alle Getauften dazu aufgerufen, das Evangelium im Alltag präsent zu halten. "Es geht nicht darum, ob alle getauft sind", sagte der Erzbischof von München und Freising laut Mitteilung vom Sonntag in seiner Predigt auf dem Freisinger Domplatz. Vielmehr gehe es darum, "ob die Getauften in diesem Land ein Zeugnis geben", mit dem Ziel, "dass die Stimme des Evangeliums weiter hör- und sichtbar bleibt".

Es gehe nicht darum, "sich einfach nur zu erinnern im Sinne einer Nostalgie, sondern im Sinne einer Verlebendigung und Verheutigung" der Inhalte des Evangeliums angesichts der Zeichen der Zeit, sagte Kardinal Marx. "Wenn wir heute unser Jubiläum feiern, dann tun wir das, indem wir unsere Taufe erneuern und uns neu hineinstellen in diese große Bewegung".

Marx erinnerte an die Zeit vor 1.300 Jahren, als Korbinian in Freising ankam. Seit dieser Zeit werde in der Region getauft und die Eucharistie gefeiert. "Hier beginnt die Gründung der altbairischen Bistümer. Deswegen können wir sagen: Eigentlich beginnt hier, an diesem Ort, die systematische Taufe Bayerns", sagte Marx. Er sehe "keine Alternative zu der Gemeinschaft, die ein Zeichen setzen will für das unzerstörbare Leben". Die Taufe habe seit 2.000 Jahren eine neue Gemeinschaft auf den Weg gebracht, die laut dem Erzbischof "durch Höhen und Tiefen, Krisen und Aufbrüche hindurch ihren Weg geht".

Im Rahmen der Gottesdienstfeier verlieh Kardinal Marx vier Korbiniansmedaillen an engagierte Ehrenamtliche aus allen drei Seelsorgsregionen des Erzbistums. Zum Abschluss spendete der Erzbischof den päpstlichen Segen. Am Sonntagnachmittag zieht vom Marienplatz ein Festumzug der Stadt Freising durch die Altstadt, an dem Fahnenabordnungen aus den Dekanaten des Erzbistums teilnehmen.

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