Bamberg (epd). Das Erzbistum Bamberg muss für seinen Haushalt 2024 voraussichtlich in die Rücklagen greifen. Wie das Erzbistum am Mittwoch mitteilte, rechnet man im kommenden Jahr mit einem Minus von rund zehn Millionen Euro im Etat. Neben dem Rückgang bei den Kirchensteuereinnahmen seien die Tarifsteigerungen im Öffentlichen Dienst Gründe dafür, sagte Finanzdirektor Mathias Vetter.

Obwohl auf steigende Löhne und Gehälter mehr Kirchensteuern entfallen, könnte dies den Verlust von Kirchensteuern wegen der hohen Austrittszahlen und der rückläufigen Taufquoten nicht ausgleichen, erläuterte Vetter. Für das Jahr 2024 werde das Kirchensteueraufkommen daher nur noch mit 172,2 Millionen Euro (Vorjahr 177,5 Millionen Euro) geplant.

Der Haushalt der Diözese sei mit Erträgen von 229,5 Millionen Euro und Ausgaben in Höhe von 239,4 Millionen Euro aufgestellt. Die Einnahmen setzten sich überwiegend aus Kirchensteuerzahlungen (75,3 Prozent), öffentlichen Zuschüssen und Zuweisungen (13,7 Prozent) und der Vermögensverwaltung (5,5 Prozent) zusammen, hieß es.

Laut Mitteilung sind Investitionen von insgesamt 1,3 Millionen Euro (Vorjahr 4,4 Millionen Euro) geplant. Die sollen vor allem im Bereich der Informationstechnik und dort besonders in den diözesanen Schulen landen. Baumaßnahmen seien für insgesamt 22,3 Millionen Euro vorgesehen, davon unter anderem 8,4 Millionen Euro für Sanierungen und Instandhaltungen von Kirchen.

Die Mittel für die allgemeine und besondere Seelsorge sowie für die Bereiche Schule, Bildung, Wissenschaft und Kunst würden nicht gekürzt, teilte das Erzbistum mit. "Bei allen anstehenden Herausforderungen stehen die Menschen im Mittelpunkt allen kirchlichen Handelns", sagte der ständige Vertreter des Diözesanadministrators, Prälat Georg Kestel. In einer Zeit, die von Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten sowie vom Klimawandel geprägt sei, wolle die Kirche für die Menschen da zu sein.

Das Erzbistum Bamberg besteht den Angaben nach aus derzeit 339 Pfarreien in 35 Seelsorgebereichen und zählt etwa 630.000 Katholikinnen und Katholiken. Es umfasst große Teile von Ober- und Mittelfranken und reicht von Unterfranken bis in die Oberpfalz.

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