Augsburg (epd). Finanzminister Christian Lindner will kein Nachfolgeangebot für das Neun-Euro-Ticket finanzieren. In der Finanzplanung stünden dafür "keinerlei Mittel zur Verfügung", sagte der FDP-Politiker der Augsburger Allgemeinen (Montagausgabe). Eine "Gratismentalität a la bedingungsloses Grundeinkommen" überzeuge ihn auch nicht im Öffentlichen Nahverkehr nicht.

Jeder Euro für ein nicht die Kosten deckendes Ticket müsste durch Kürzung anderswo mobilisiert werden und bedeute Umverteilung. Damit würden Menschen auf dem Land, die keinen Bahnhof in der Nähe haben und auf das Auto angewiesen seien, den günstigen Nahverkehr subventionieren. Das sei nicht fair, so Lindner.

Am Samstag hatten die Bundesländer ihre Bereitschaft erklärt, ein Nachfolgeangebot mitzufinanzieren. Vorher seien jedoch noch einige Fragen mit dem Verkehrsministerium zu klären, sagte die Verkehrsministerkonferenz-Chefin und Bremer Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) Schaefer dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND, Samstag).

Noch bis Ende des Monats können Bahnreisende für neun Euro im Monat den Nahverkehr in der 2. Klasse in ganz Deutschland nutzen. Die Finanzierung des Tickets für drei Monate ist Teil der Entlastungspakete des Bundes als Reaktion auf drastische Preissteigerungen in nahezu allen Lebensbereichen.