Regensburg, Lichtenau b. Ansbach (epd). Claus Ebeling, Pfarrer im mittelfränkischen Lichtenau und Vorsitzender des Vereins Mundart in der Kirche, hat zusammen mit etwa 100 Fränkinnen und Franken das Neue Testament übersetzt. Ende September erscheint das Buch "Fränggische Bibl. Des Neue Tesdamend. Mid Bilder aus Franggn" beim Regensburger Verlag Friedrich Pustet, teilte dieser am Freitag mit. Die Übersetzer stammen demnach aus allen Teilen Frankens, sodass Abschnitt für Abschnitt die regional verschieden gefärbten fränkischen Dialekte vorkommen: ober-, unter- und mittelfränkische Passagen unterschiedlicher Färbung wechselten sich ab.
Dialekte erzeugen Emotionen und schaffen Nähe, sagte Ebeling im epd-Gespräch zum Projektstart. "Etwas Besseres kann der Bibel doch gar nicht passieren." Schließlich seien große Teile ohnehin über Jahrhunderte erst einmal mündlich weitergegeben worden, ehe man sie verschriftlicht habe. "Auf gar keinen Fall" soll die Bibel auf Fränkisch "ein Kuriosum" sein. Alle am rein ehrenamtlichen Projekt Beteiligten hätten die Aufgabe sehr ernst genommen, sagte Ebeling. Zwischen Ende 20 und Mitte 80 reiche die Altersspanne, es seien Profi-Autoren aus der Mundart-Szene ebenso dabei wie absolute Neulinge, nur wenige der Autoren seien "vom Fach", also Pfarrerinnen oder Theologen.
Das Buch enthält auch zahlreiche Farbabbildungen von Kunstwerken aus fränkischen Kirchen, Kapellen, Klöstern, Gemeinde- und Tagungshäusern. Darunter seien auch die Miniaturen der "Gumbertusbibel" aus dem gleichnamigen ehemaligen Kloster in Ansbach.
Kommentare
Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.
Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.
Anmelden