Hilpoltstein (epd). Einen neuen Rekord hat in diesem Jahr der Uhu aufgestellt: So viele dieser Eulen wie noch nie sind 2024 in der Fränkischen Schweiz festgestellt worden, wie der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) am Montag in Hilpoltstein mitteilte. Im nördlichen Frankenjura seien 102 besetzte Reviere dieser größten europäischen Eulenart dokumentiert worden - 19 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021.
Zudem wurden 97 Jung-Uhus gesichtet - ebenfalls ein Rekord: Vor drei Jahren lag ihre Zahl bei 64. Auch aus anderen Regionen Bayerns wie dem südlichen Frankenjura gebe es Rekordmeldungen: Zwischen Weißenburg und Regensburg wiesen Naturschützer ebenfalls mehr als 100 besetzte Reviere nach, die mindestens 90 Jungvögel hervorbrachten.
"Früher war es ein seltenes Glück, einen Uhu zu hören oder sogar zu sehen", sagte LBV-Biologe Torben Langer laut Mitteilung. Dank der Schutzmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte habe sich sein Bestand wieder erholen können.
In der Fränkischen Schweiz war der nachtaktive Vogel schon immer verbreitet. In einem Revier lebt ein Uhu-Paar oder ein Einzelvogel. Gefunden wurden in diesem Jahr auch 60 brütende Uhu-Paare - ebenfalls ein Rekord.
Als ein Grund für die Bestandserholung nannte der LBV vor allem das Nahrungsangebot: 2024 müsse es vor und während der Brutzeit außerordentlich viele Mäuse und andere kleine Säugetiere in der Region gegeben haben. Uhus und andere Eulen brüten bereits ab Februar - aber nur, wenn schon im Winter viel Nahrung verfügbar sei.
Auch geschützte Brutplätze tragen zum Erfolg bei: Die Naturschützer sperren seit 2001 im Frankenjura bestimmte Brutfelsen zeitlich befristet ab, sodass die Uhus rechtzeitig zur Balz und Brutzeit im Januar ungestört sind.
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