München, Flossenbürg (epd). Historische Orte aus der NS-Zeit gewinnen laut dem Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, weiter an Bedeutung. "In der Erinnerungskultur stehen wir vor dem 'Ende der Zeitzeugenschaft' an die NS-Verbrechen", sagte Freller am Freitag zum anstehenden Tag des offenen Denkmals an diesem Sonntag. Solche Orte des Erinnerns und des Lernens seien daher von unschätzbarem Wert und "steinerne Zeugen der Geschichte". Sie seien der faktische Beweis für die Verbrechen der Nationalsozialisten.
Deutschlandweit beteiligen sich am Tag des offenen Denkmals unter dem Motto "Wahr-Zeichen. Zeugen der Geschichte" rund 5.000 Veranstaltungsorte, bayernweit sind es 600. Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg etwa beteilige sich mit zwei Aktionen: Im Archiv lägen immer noch viele Fotografien, die noch nicht entschlüsselt seien. Besucher können sich in speziellen Alben die Fotos ansehen und bei Bedarf Hinweise geben. Die Aktion findet von 10 bis 12 Uhr im Museumscafé statt.
Um 15 Uhr soll ein öffentlicher Rundgang durch das Objektdepot der KZ-Gedenkstätte stattfinden. Dort lagerten nichtöffentlich zugängliche historische Dokumente, Fotos, Objekte und archäologische Grabungsfunde zu Tausenden Lebensschicksalen von KZ-Häftlingen. In den laufenden Ausstellungen könnten nur wenige Artefakte gezeigt werden, die meisten schlummerten in den Magazinen und Depots. Der Rundgang solle Einblicke in die umfangreiche Objektsammlung der KZ-Gedenkstätte ermöglichen.
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