Starnberg (epd). Das 18. Fünf Seen Filmfestival wird mit dem Film "In Liebe, Eure Hilde" des Regisseurs Andreas Dresen eröffnet. Der preisgekrönte Filmemacher wird als Ehrengast bei der Eröffnungsfeier am 3. September anwesend sein und seinen neuen Film präsentieren. Andreas Dresen sei eine "absolute Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Regisseuren, seit Jahrzehnten macht er herausragende Filme, die so klug wie bewegend sind", sagte Festivalleiter Matthias Helwig. Das Fünf Seen Filmfestival dauert bis 12. September.
Der Film "In Liebe, Eure Hilde" erzählt die Geschichte von Hilde Coppi (1909-1943), die wie ihr Mann Hans zur NS-Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" gehörte. Das Paar wurde 1942 gefangengenommen. In der Haft brachte Hilde Coppi im November 1942 einen Jungen zur Welt, im Dezember wurde ihr Mann hingerichtet, im August 1943 sie selbst. Der Film zeige, welchen beeindruckenden Mut manche Menschen in Zeiten des staatlichen Terrors entwickeln können, sagte Festivalleiter Helwig. "Dieser Film über Zivilcourage und Würde ist in Zeiten des politischen Rechtsrucks besonders wichtig."
Das Fünf Seen Filmfestival findet in Starnberg, Gauting, Schloss Seefeld und Weßling statt. Gezeigt werden mehr als hundert der besten mitteleuropäischen Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme des Jahres. Im vergangenen Jahr kamen rund 18.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Das Festival hatte sich während der vergangenen Jahre bundesweites Renommee erarbeitet. Regelmäßig waren bekannte Filmgrößen zu Gast, etwa Maria Schrader, Margarethe von Trotta oder Sandra Hüller und Wim Wenders, die dieses Jahr für einen Oscar nominiert waren.
Dennoch stehe die Zukunft des Festivals wegen finanzieller Schwierigkeiten weiterhin auf wackligen Beinen, sagte ein Festival-Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Die Dampferfahrt auf dem Starnberger See mit Filmvorführungen vor dem eigentlichen Festival könne zwar stattfinden, diesmal am 19. August. Wegen Budgetkürzungen war die Dampferfahrt eigentlich nicht eingeplant gewesen. Sponsoren haben dann zusätzliche Mittel bereitgestellt. Gespart werden muss aber trotzdem: So findet die Eröffnungsfeier nicht Open Air am Starnberger See statt, sondern in der Schlossberghalle Starnberg.
Bereits im April hatte Festivalleiter Helwig Alarm geschlagen, denn die Stadt Starnberg und die Stadt Gauting hatten ihre Zuschüsse im Vergleich zum Vorjahr gekürzt. Eine Zukunft werde nur möglich sein, wenn das Festival noch in diesem Jahr auf eine breitere Basis gestellt werden könne. Über eine Lösung dazu werde derzeit noch mit vielen Seiten beraten, sagte der Festival-Sprecher weiter.
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