München (epd). Der deutsche Chef des Restaurantführers "Gault & Millau" wirft der deutschen Gastronomie angesichts der aktuellen Preisentwicklung in den Restaurants "Geiz und Gier" vor. Die Gäste wurden, vor allem im Spitzensegment, regelrecht "abgezockt", sagte Jochen Rädeker der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). Der deutsche "Gault & Millau" habe die Preisentwicklung in Tausenden deutschen Spitzenrestaurants seit Corona analysiert. Das Ergebnis bezeichnete "Gault & Millau"-Herausgeber Rädeker als "ernüchternd".
Während der allgemeine Verbraucherpreisindex seit 2021 um 19 Prozent gestiegen sei, hätten die gehobenen Restaurants im selben Zeitraum ihre Preise um durchschnittlich 53 Prozent erhöht, zwei Dutzend Restaurants hätten ihre Preise gar um 100 Prozent angehoben. Rädeker sprach von "überzogenen Erhöhungen kombiniert mit miesem Service". Solche Fälle seien nicht nur ärgerlich für die Gäste, sondern auch für "die vielen Köche, die gut arbeiten". Von zu hohen Menüpreisen gehe eine falsche "Signalwirkung" aus.
Rädeker ist den Angaben zufolge Professor für Kommunikation und Corporate Identity an der Hochschule Konstanz und als neuer Herausgeber des deutschen "Gault & Millau" seit diesem Jahr einer der wichtigsten deutschen Restaurantkritiker.
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