München (epd). Zu einem Gedenkakt an die Reichspogromnacht vor 86 Jahren lädt eine Arbeitsgruppe am 9. November um 19 Uhr auf den Münchner Marienplatz. In diesem Jahr werde in Kooperation mit dem Camerloher-Gymnasium Freising insbesondere an vertriebene und ermordete jüdische Menschen aus Freising erinnert, die über München deportiert wurden, teilte die Arbeitsgruppe "Gedenken an den 9. November 1938" am Mittwoch in München mit.

Die Ansprachen vor dem Alten Rathaus werden Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, halten. Zum Thema "Antisemitismus als Selbstverleugnung" spricht Armin Nassehi, Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ein Gedenkgebet wird Rabbiner Shmuel Aharon Brodman, Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sprechen.

Bei den Novemberpogromen vor 86 Jahren gingen die Nationalsozialisten mit offener Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung vor. Höhepunkt war die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Es brannten Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet und jüdische Bürger misshandelt und getötet.

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