Amberg (epd). Das "Bündnis gegen das Vergessen" präsentiert eine neue Gedenkbroschüre anlässlich des 27. Todestages von Klaus-Peter Beer. Beer wurde 1995 in Amberg von Neonazis umgebracht. Die Broschüre "Im Gedenken an Klaus-Peter Beer - Neonazistische Gewalt und antifaschistisches Erinnern in Amberg" soll am 3. September im Ring-Theater Amberg vorgestellt werden, teilte das Bündnis am Donnerstag mit. Drei der Autoren werden bei der öffentlichen Veranstaltung dabei sein, hieß es.

Die Tat sei lange von der Stadtgesellschaft verdrängt worden, sagte Stefan Dietl vom "Bündnis gegen das Vergessen". Nachdem in den letzten Jahren eine Gedenktafel in Amberg errichtet und Beer offiziell in die polizeiliche Kriminalitätsstatistik als Opfer rechtsmotivierter Gewalt aufgenommen wurde, sei jetzt "eine gute Gelegenheit Bilanz zu ziehen und alles aufzuschreiben", sagte Dietl auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd).

Auf 70 Seiten dokumentiere das Gedenkheft den jahrelangen Kampf gegen das Vergessen und gebe eine Rückblick über die rechten Strukturen und die neonazistischer Gewalt in Amberg von den 1980er Jahren bis heute. Außerdem beinhalte es Forderungen, wie mit dem Gedenken und dem Kampf gegen Rechts in Zukunft umgegangen werden soll.

Beer wurde am 7. September 1995 wegen seiner Homosexualität von zwei Männern der rechten Szene bewusstlos geschlagen und anschließend in die Vils geworfen, wo er ertrank. Anlässlich des 25. Jahrestags seiner Ermordung hatte sich das "Bündnis gegen das Vergessen" gegründet, ein Zusammenschluss aus Gewerkschaften, Parteijugendverbänden und anderen antifaschistischen Initiativen.