Würzburg (epd). Das Würzburger Landgericht schickt den Messer-Attentäter von Würzburg auf unbestimmte Zeit in eine psychiatrische Klinik. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann zum Zeitpunkt der Tat am 25. Juni vergangenen Jahres schuldunfähig war, sagte ein Sprecher des Landgerichts dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gegen den - Gutachtern zufolge - paranoid-schizophrenen Mann wurde anstelle eines Strafverfahrens ein Sicherungsverfahren durchgeführt. Bei der Messerattacke starben drei Frauen, zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt.

Bereits Anfang dieses Jahres hatte die Generalstaatsanwaltschaft München eine zeitlich unbegrenzte Sicherungsverwahrung gegen den Somalier beantragt. Im Oktober 2021 hatten die Ermittler mitgeteilt, dass sich keine Hinweise auf eine zunächst vermutete islamistische Motivation des Mannes ergeben haben. Der Mann hatte laut Zeugenaussagen während der Tat "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen. In arabischsprachigen Ländern ist dies jedoch ein vollkommen alltäglicher Ausruf, übrigens auch unter Nichtmuslimen, beispielsweise Christen.

Die Ermittlungen kamen zum Ergebnis, dass der Mann "Stimmen in seinem Kopf" gehört habe. Diese hätten ihm befohlen, möglichst viele Menschen mit einem Messer zu töten.

Wegen dieser Erkrankung sei der Mann zum Tatzeitpunkt nicht in der Lage gewesen, das Unrecht seiner Taten einzusehen und nach dieser Einsicht zu handeln. Aufgrund dieser Erkrankung sei auch in Zukunft mit ähnlich aggressiven Taten des Beschuldigten zu rechnen, hieß es. Der Mann wird künftig regelmäßig von Gutachtern auf eine mögliche Schuldeinsicht untersucht - sollte diese gegeben sein, könnte der Mann nach einer therapeutischen Aufarbeitung der Taten irgendwann wieder auf freien Fuß kommen. Prozessbeobachter halten das allerdings für wenig realistisch.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.