München (epd). Zum Europäischen Tag der pflegenden Angehörigen am Sonntag (6. Oktober) hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) das große Engagement von pflegenden Angehörigen gewürdigt. "Diese Menschen leisten Großartiges", sagte Gerlach laut Mitteilung. Von den in Bayern lebenden etwa 580.000 Pflegebedürftigen werden den Angaben zufolge über 80 Prozent zu Hause versorgt, meistens von Angehörigen und über viele Jahre. "Das verdient höchste Anerkennung!"
Bayern baue die Beratungs- und Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige weiter aus und unterstütze auch den Ausbau der Tagespflegeeinrichtungen und Kurzzeitpflegeplätze, hieß es in der Mitteilung weiter. Mit dem Landespflegegeld von 1000 Euro jährlich entlaste man die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen.
Gerlach forderte die Bundesregierung auf, eine Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige einzuführen, die ihnen eine pflegebedingte Auszeit vom Beruf ermögliche. "Das Pflegezeitgeld steht zwar im Koalitionsvertrag auf Bundesebene, ist aber nach wie vor nicht beschlossen", sagte Gerlach. Diese Entlastung für pflegende Angehörige müsse die Bundesregierung endlich angehen. Anlässlich des Europäischen Tags der pflegenden Angehörigen hatten mehrere bundesweite Sozialverbände und Hilfsorganisationen wie der Sozialverband VdK und der Arbeiterwohlfahrt-Bundesverband an die Bundesregierung appelliert, Hilfen für pflegende Angehörige zu verbessern und die im Koalitionsvertrag vereinbarten Maßnahmen endlich umzusetzen.
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