Nürnberg (epd). Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat am Freitag die Zentrale Stelle für Fachkräfteeinwanderung (ZSEF) besucht. Sie sei ein wichtiger Baustein zur Bewältigung des Fachkräftebedarfs und werde auch dauerhaft bleiben, sagte er. Die rechtlichen Grundlagen hierfür seien geschaffen. Die Bewältigung des Fachkräftemangels sei eine der größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt, so Herrmann.
Menschen mit ausländischer Herkunft, die schon in Deutschland sind, müssten in den Blick genommen werden, sagte Herrmann. Der Freistaat sei Spitzenreiter bei der Integration in den Arbeitsmarkt. 72,8 Prozent der Menschen mit einem Migrationshintergrund seien berufstätig, sagte der Innenminister, nur 8,3 Prozent von ihnen seien arbeitslos gemeldet. Auch die Potenziale abgelehnter Asylbewerber würden genutzt. Dies zeige die Zahl von 1.517 Personen, die zum 31. Mai 2022 über eine Ausbildungsduldung nach der sogenannten 3+2 Regelung verfügten.
Herrmann forderte schnellere Verfahren, um Berufsqualifikationen von Fachkräften zu prüfen und anzuerkennen. Dies sei ein zentraler Erfolgsfaktor für die Fachkräftezuwanderung. Schneller müssten auch Visaverfahren werden, zum Beispiel für Menschen aus den Balkanstaaten.
Die Zahl der Beratungsgespräche bei der ZSEF für das erste Halbjahr 2022 liegt laut Herrmann bei mehr als 1.600. Die Zahl der erfolgreichen Verfahrensabschlüsse liege 2022 bei mehr als 300, hinzu kämen noch mehr als 500 durch die örtlichen Ausländerbehörden. Wie Herrmann erklärte, können Arbeitgeber in Bayern wählen, ob sie ein beschleunigtes Fachkräfteverfahren bei der örtlichen Ausländerbehörde oder bei der ZSEF durchführen.