München (epd). Der Wirtschaftsforscher Clemens Fuest unterstützt Forderungen nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters. "Es ist offenkundig, dass mit steigender Lebenserwartung und weniger Beitragszahlern das Standard-Renteneintrittsalter steigen muss", sagte der Präsident des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Die zusätzlichen Lasten allein durch höhere Beiträge oder Steuerzuschüsse zu finanzieren, wäre grob unfair gegenüber der jungen Generation und würde Beschäftigung und Wachstum stark beeinträchtigen."

Ein späterer Rentenbeginn sollte aber nicht die einzige Anpassung sein, sagte Fuest weiter. "Ein langsameres Wachstum der Renten ist ebenfalls erforderlich." Deshalb sei es wichtig, "dass Menschen neben der gesetzlichen Rente Ersparnisse für den Ruhestand bilden".

Zuletzt hatte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre gefordert. Kritik kam von Gewerkschaften und Sozialverbänden.