München (epd). Der Männer-Anteil unter Ukraine-Flüchtlingen in Deutschland ist auf 21 Prozent gestiegen. Während es im Mai 2022 nur rund 7 Prozent waren, sei aktuell jeder fünfte Geflüchtete ein Mann, teilte das ifo-Institut am Freitag mit. Außerdem sei der Anteil lediger Ukrainerinnen von 16 auf 24 Prozent gestiegen. "Frauen mit Kindern, die zu Beginn des Kriegs nach Deutschland geflohen sind, kehren, wenn möglich, zu ihren Familien zurück", sagte ifo-Forscherin Tetyana Panchenko.
Das ifo-Institut hat zwischen Mai und Juli 2023 bei seiner vierten Umfrage rund 1.517 ukrainische Menschen in Deutschland über die sozialen Medien befragt. Die Stichproben sind laut ifo statistisch nicht repräsentativ, da die Befragten im Schneeball-Verfahren rekrutiert wurden.
Die Studie zeige auch, was eine erfolgreiche Integration Geflüchteter ausmache, sagte Panchenko. Wer eine Beschäftigung finde, schätze seine finanzielle Situation in Deutschland besser ein. Die Zufriedenheit steige, wenn Menschen Arbeit in ihrem Fachgebiet oder in Vollzeit fänden. "Sie wird aber immer schlechter, als in der Ukraine vor dem Krieg eingeschätzt", heißt es weiter.
Öfter als zu Kriegsbeginn kämen jetzt auch Menschen aus stark vom Krieg betroffenen Regionen nach Deutschland. Deshalb steige der Anteil der weniger gebildeten und weniger Wohlhabenden unter den Geflüchteten. Wer seinen gewohnten Lebensstandard in Deutschland nicht aufrechterhalten könne, kehre teilweise wieder in die Ukraine zurück, erklärte Panchenko.
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