Fürth, Nürnberg (epd). Ein Klimageld, das pauschal an alle Einwohner ausgezahlt wird, findet in der Bevölkerung in Deutschland nur geringe Zustimmung. Bei einer repräsentativen Umfrage lag dieser Vorschlag auf einer Skala von minus 3 (Ablehnung) bis plus 3 (Zustimmung) nur bei plus 0,5, teilte das ifo-Institut am Montag in München mit. Etwas mehr Zustimmung fand die gezielte Kompensation von Haushalten, die besonders stark vom CO2-Preis belastet sind (plus 0,7). Am ehesten (plus 0,8) waren die Befragten für ein "soziales Klimageld", das bis zu einem Bruttoeinkommen von 4.000 Euro ausgezahlt würde, zeigte die Umfrage, die vom Ludwig Erhard ifo Zentrum für Soziale Marktwirtschaft in Kooperation mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) in Auftrag gegeben wurde.

Am meisten Zustimmung fand in der Umfrage dagegen der Vorschlag, die Einnahmen aus dem CO2-Preis in klimafreundliche Maßnahmen zu investieren: Hier lag der durchschnittliche Wert bei plus 1,5. Ebenfalls mehr Zustimmung als ein Klimageld fand die Idee, die Mehreinnahmen aus dem CO2-Preis zu nutzen, um dafür die Einkommenssteuer zu senken (plus 1,1). "Zwar lehnt die Bevölkerung das Klimageld nicht grundsätzlich ab, jedoch finden andere Verwendungsformen für die Einnahmen aus dem CO2-Preis deutlich mehr Zustimmung", sagt Sarah Necker, Leiterin des Ludwig Erhard ifo Zentrums für Soziale Marktwirtschaft in Fürth.

Über das Klimageld sollen nach Plänen der Bundesregierung die staatlichen Einnahmen aus der CO2-Bepreisung an die Bevölkerung zurückgegeben werden, zum einen als Kompensation für die steigenden Energiepreise, zum anderen als Anreiz, wenig fossile Energie zu verbrauchen. Wann und wie es ausgezahlt werden soll, ist derzeit jedoch offen.

Die Befragung wurde vom Marktforschungsinstitut GfK über eine Online-Umfrage im September 2023 durchgeführt. Befragt wurde eine repräsentative Stichprobe von Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren in Deutschland.

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