Nürnberg, Amberg (epd). Eine bayerische Eine-Welt-Initiative will Vertretungsstunden in Schulen nutzen, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Unter dem Titel "Zukunftsakademie" bietet sie dafür den Einsatz von geschulten Multiplikatoren an. Diese übernehmen auch kurzfristig sonst ausfallende Stunden für die Vermittlung von Bildung rund um Fragen wie Klimawandel, globalen Konflikten, erläutert Helmut Kollhoff, der beim Eine-Welt-Laden Amberg mit einigen Mitstreitern das Schulprojekt aufgebaut hat. Neu kommen nun Standorte in Erding, Augsburg und Nürnberg hinzu. In Nürnberg kümmert sich der Lorenzer Laden um Organisation und Abwicklung, sagte die Nürnberger Multiplikatorin und Koordinatorin Stefanie Zehetbauer.
Das Projekt wird maßgeblich gefördert über das Programm für entwicklungspolitische Bildung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Engagement Global) und von der Evangelischen Landeskirche. Inzwischen habe die Initiative auch im Landkreis Schwandorf und in Regensburg, Erlangen und Bayreuth Fuß gefasst, so Kollhoff. "Die Schulen sind offen und dankbar für das Angebot", hat er nach zehn Jahren Erfahrung erlebt. Jährlich würden mehr als 1.000 Schulstunden von den Ehrenamtlichen der Initiative gehalten.
Kinder und Jugendliche würden es als willkommene Abwechslung erleben, weil sie sich "ohne Druck beteiligen können und spüren, dass es da um etwas geht, was für ihr Leben wichtig ist", erzählt Kollhoff. Der Einsatz "schulfremder" Personen sei gedeckt durch Vorgaben der Kultusministerkonferenz für den Lernbereich Globale Entwicklung, erklären die Initiatoren. Die Multiplikatoren würden in Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth (Didaktik der Geografie) vorbereitet und qualifiziert.
Schon für Grundschulkinder gibt es Ansätze für globales Lernen, etwa rund um Themen wie Hunger oder Gerechtigkeit. Älteren Jugendlichen sollen nicht zuletzt Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit der Probleme vermittelt werden. "Entscheidend ist, dass sie sehen und entdecken, dass sie selbst etwas tun können", erläutert Zehetbauer.
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