München (epd). Der evangelische Oberkirchenrat Michael Martin ist am Mittwochabend mit einem Festgottesdienst in München aus seinem Amt verabschiedet worden. "Nach zwei Dekaden der Arbeit im Kirchenamt geht eine Ära zu Ende, in der Sie mit Ihrem Engagement für die Botschaft Christi Spuren hinterlassen haben - fachlich wie menschlich", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) laut Mitteilung am Mittwoch in seinem Grußwort in der Münchner Himmelfahrtskirche.

Michael Martin war Leiter der Abteilung "Ökumene und Kirchliches Leben" im Landeskirchenamt. Dort war er auch zuständig für Fragen zu Asyl und Entwicklungsfragen. Wegen der vielfältigen Tätigkeitsfelder seien sich er und Martin immer wieder persönlich begegnet, sagte Herrmann. "Die Gespräche mit Ihnen über Gott und die Welt waren für mich stets eine große Bereicherung." Martin habe in einer für das Christentum in Deutschland sehr herausfordernden Zeit Verantwortung übernommen.

Martin ist seit 20 Jahren Ökumene-Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und weltweit bestens vernetzt. Nach dem Ende seiner Amtszeit Ende August und bis zu seinem Ruhestand Ende 2025 wird der scheidende Oberkirchenrat nun als Projektbeauftragter der Landeskirche für verschiedene ökumenische Jubiläen Aufgaben wahrnehmen und im Lutherischen Weltbund mitarbeiten. Seine Projektstelle ist dem bayerischen Landesbischof Christian Kopp zugeordnet.

Michael Martin, geboren 1959, stammt aus Neustadt bei Coburg. Vor seinem Eintritt in die Kirchenleitung war er von 1989 bis 1992 Pfarrer in Germering bei München, bis 2000 dann Ökumene-Referent und von 2000 bis 2004 Dekan in Aschaffenburg. 2004 wurde er Oberkirchenrat. Im Zuge der Neuorganisation des Landeskirchenamts soll Martins Ökumene-Abteilung mit der Abteilung für Gesellschaftsbezogene Dienste zusammengelegt werden. Eine Nachfolgeregelung wurde noch nicht getroffen.

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