Nürnberg (epd). Die Jesuiten in Zentraleuropa gründen in Nürnberg ein Zentrum für die sozial-ökologische Transformation mit Namen "Ukama-Zentrum". Der Jesuiten-Orden wolle sich mit diesem Zentrum nicht nur für soziale, sondern auch für ökologische Gerechtigkeit einsetzen, heißt es in einer Mitteilung von Jesuiten weltweit am Freitag. Aufgabe des Zentrums solle sein, Bewusstsein zu fördern, Gesprächspartner zu vernetzen, spirituelle Leitwerte zu erschließen, aber auch für Überzeugungen mit zivilem Ungehorsam und Widerstand zu kämpfen.

Zu einem Kongress am Eröffnungswochenende (30. September bis 2. Oktober) werden sowohl Bayerns Innenminister Joachim Herrmann als auch Klimaaktivist Henning Jeschke ("Letzte Generation") und der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erwartet. Gemeinsam sei allen die Perspektive gewaltiger globaler Umbrüche, die sich in Kriegen, in Flucht und Zwangsmigration, in Naturkatastrophen und Nahrungsmittelknappheit als Folgen des akuten Klimanotstands zeige, heißt es in der Ankündigung. "Wir haben kein Wissensdefizit, was ihre Ursachen angeht", sagte Jesuitenpater Jörg Alt vom Ukama-Zentrum. Auch die Lösungen seien bekannt, aber "die Entscheidungstragenden in der Politik sind mehrheitlich nicht willens, sie anzuwenden", kritisierte er.

Der Kongress findet in der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg statt und startet am Freitag, 30. September (18 Uhr) mit einem Gespräch ehemaliger Teilnehmerinnen und Teilnehmer des jesuitischen Freiwilligenprogramms Jesuit Volunteers mit Erzbischof Ludwig Schick.

Der Name des Zentrum "Ukama" kommt den Angaben nach aus der afrikanischen Philosophie. "Ukama" bedeutet die Verwandtschaft von allem mit allem.