Nürnberg, München, Frankfurt (epd). In Nürnberg treten an diesem Wochenende (28. bis 31. Juli) acht U17 Fußballteams aus Europa gegeneinander an. Beim internationalen Walther Bensemann Gedächtnisturnier wollen sie ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzen, teilte die Stadt Nürnberg am Donnerstag mit. Neben dem sportlichen Wettkampf gehe es vor allem darum, dass sich die Mannschaften, dazu gehören unter anderem der FC Bayern München, der FC Bologna oder Maccabi Tel Aviv, gegenseitig austauschen. "Die weltpolitische Lage zeigt uns, wie wichtig Respekt vor den anderen ist", sagte Nürnbergs OB Marcus König.

König sagte, er freue sich, die Mannschaften "in der Stadt des Friedens und der Menschenrechte zusammenzubringen". Im Rahmenprogramm des Turniers hätten die 200 Sportler auch die Möglichkeit, mit Holocaustüberlebenden ins Gespräch zu kommen. Außerdem erwarteten sie Workshops und Exkursionen.

Der Namensgeber des Turniers, Walther Bensemann (1873 bis 1934), ist Gründer der Sportzeitschrift "kicker" und Mit-Gründer sowie Namensgeber des Deutschen Fußball-Bundes. Er soll die Menschen dazu ermuntert haben, Sportler zu werden und durch gegenseitiges Verständnis Frieden in die Welt zu tragen. Der Fußball stehe symbolisch dafür und sei "der welterobernde Liebling und das Heilmittel der Jugend", wird er zitiert. Das Gedächtnisturnier wurde 1934 gegründet und fand 1937 das erste Mal statt.

Die Erkenntnis, dass Fußball die Menschen über Grenzen hinweg vereine, habe man Walther Bensemann zu verdanken, sagte Charlotte Knobloch, Schirmherrin des Walther Bensemann Gedächtnisturniers. "Mit dieser Idee war Bensemann in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts seiner Zeit meilenweit voraus", so Knobloch.