München (epd). Der katholische Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hat vor einer Konkurrenz verschiedener Notlagen gewarnt. Der Krieg in der Ukraine verursache Vertreibung und Flucht, aber er belaste eben auch die Menschen hierzulande - mit steigenden Energiepreisen und Lebenshaltungskosten, sagte Marx laut Mitteilung in einer Katholischen Morgenfeier zum Caritas-Sonntag und zur Caritas-Herbstsammlung. Der Gottesdienst wird diesen Sonntag (25. September) um 10.35 Uhr im Radiosender Bayern 1 des Bayerischen Rundfunks (BR) gesendet.

Es gebe eine "Komplexität der Herausforderungen", sagte der Kardinal. Dazu gehöre beispielsweise auch, dass die Zahl der Tafelkunden steige und zugleich die Menge an Nahrungsmittelspenden an die Tafeln zurückginge, weil eben auch Unternehmen unter Druck gerieten: "All diese verschiedenen Aspekte gehören zusammen und brauchen ein verbindendes Engagement, das nicht die eine Notlage gegen die andere in Konkurrenz setzt." Ein abgestimmtes "gesellschaftliches, wirtschaftliches und politisches Handeln" sei daher wichtig, damit diese Situation nicht zum Zerreißen führe.

Marx sagte, die Caritas sehe für die kommenden Jahre "substanzielle Belastungen für die Menschen, in einem Maß, das auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Solidarität und das Vertrauen zueinander gefährden kann". Die Zahl der Armen werde steigen, warnte der Kardinal zum Auftakt der Caritas-Herbstsammlung.