Regensburg (epd). Drei junge Klimaaktivisten haben in Regensburg weggeworfene Lebensmittel, die sie zuvor aus der Mülltonne eines Supermarkts gestohlen hatten, auf dem Neupfarrplatz verschenkt. Anschließend hätten sie sich bei der Polizei selbst angezeigt, teilten die Aktivisten vom "Aufstand der letzten Generation" am Mittwoch mit. Containern oder das Retten noch essbarer Lebensmittel aus dem Müll gilt rechtlich als Diebstahl.

Mit dieser Aktion wollten sie auf die tägliche Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen, sagte Simon Lachner, ein 24-jähriger Klimaaktivist. "Es werden Lebensmittel weggeschmissen, während andere Menschen sich kein Essen leisten können." Jedes Jahr landeten in Deutschland 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. "Außerdem müssen diese Lebensmittel ja auch produziert werden, das sind Emissionen für die Tonne." Mit ihrer Selbstanzeige wollten sie die Gerichte dazu zu bringen, die Kriminalisierung des Containerns infrage zu stellen.

Zuvor hatten die jungen Leute bereits mit einer spektakulären Aktion in München auf sich aufmerksam gemacht. Sie setzten sich mit Transparenten auf die Straße und blockierten den Verkehr. Um nicht von der Polizei weggetragen zu werden, hatte einer von ihnen seine Hand mit Sekundenkleber am Asphalt festgeklebt. Ein Notarzt musste den Kleber lösen.