Würzburg (epd). In Würzburg soll ein Denkmal für die Opfer der Hexenverfolgung entstehen. Der Stadtrat hat sich für einen Künstlerwettbewerb ausgesprochen, wie die Stadt mitteilte. Entstehen soll das Denkmal am Schottenanger im Mainviertel, dazu sollen Parkplätze weichen und insgesamt der Platz neu gestaltet werden. Finanziert werden soll das Denkmal von der Stadt, dem katholischen Bistum und dem Bezirk Unterfranken aufgrund der gemeinsamen historischen Verantwortung.

In Europa wurden bis zum Jahr 1750 nach aktuellem Stand der Forschung bis zu 60.000 Menschen Opfer der Hexenverfolgung, seinen Höhepunkt fand der Hexenwahn während des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648). Allein in Süddeutschland starben etwa 9.000 Menschen, in Würzburg waren es etwa 350. Auffällig ist in Würzburg nach Angaben der Stadt "die hohe Zahl von Kindern und Klerikern unter den Opfern". Das letzte Hexenwahn-Opfer in Würzburg wurde im Juni 1749 hingerichtet.

Laut Archiv-Quellen ist die Verfolgung von Frauen und Männern als Hexer und Hexen nicht allein von der Kirche ausgegangen - tatsächlich übten auch Untertanen Druck auf Fürstbischöfe und auf deren Verwaltung aus, der Hexerei verdächtigte Menschen zu verfolgen. Die Hexenwahn-Opfer stammten aus allen Schichten - von einfachen Leuten über Adlige und Ratsherren bis hin zu Klerikern oder auch Bürgermeistern.