Waldkraiburg, Rosenheim (epd). Unbekannte Täter haben am Montag die KZ-Gedenkstätte "Mühldorfer Hart" nahe dem oberbayerischen Waldkraiburg mit Nazi-Symbolen beschmiert. Gedenktafeln und Ausstellungsgegenstände seien mit Hakenkreuzen und anderen Schmierereien geschändet worden, heißt es in einem Bericht des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim vom Mittwoch.
Das Fachkommissariat für Staatsschutzdelikte der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein habe die Ermittlungen übernommen. Hinweise auf die Täter gibt es bislang nicht. Die Kripo bittet Zeugen, sich zu melden.
Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, reagiert empört auf die antisemitischen Schmierereien. "Eine weitere unerträgliche antisemitische Tat! Angriffe dieser Art führen uns vor Augen, wie wichtig es ist, gerade jetzt die Erinnerung und das Bewusstsein für unsere Verantwortung wachzuhalten. Im Dienst unserer freiheitlichen Demokratie geht das uns alle an", sagte Freller laut einer Meldung der Stiftung am Mittwochabend. Die KZ-Gedenkstätte wurde 2018 von der Stiftung Bayerische Gedenkstätten errichtet.
Laut Polizeiangaben schändeten Unbekannte am Montag (22. August) die KZ-Gedenkstätte Mühldorfer Hart mit Nazi-Symbole und anderen Schmähungen auf Informationstafeln und Zitatbändern. Die Sachbearbeitung in dem Fall habe das für Staatsschutzdelikte zuständige Fachkommissariat der Kripo Traunstein übernommen. Die Beamten ermitteln wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Kripo hatte sich mit der Bitte um Zeugenhinweise an die Öffentlichkeit gewendet.