Erlangen (epd). Der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm hat die Professorin für christliche Publizistik, Johanna Haberer, zu deren Abschied als eine Vorbereiterin der digitalen Kommunikation bezeichnet. Die digitalen Medien hätten die Theologin - "lange bevor andere sie praktiziert oder darüber reflektiert haben" - beschäftigt, sagte er am Dienstagabend per Videobotschaft bei der Veranstaltung an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) in Erlangen.

Haberer habe sich schon sehr früh mit den ethischen Dimensionen der Digitalisierung beschäftigt. Vieles von dem, was sie damals beschrieben habe, sei jetzt in die allgemeine öffentliche Debatte eingewandert. Sie sei "so etwas wie die Miss Publizistik unserer bayerischen Landeskirche - aber eben auch weit darüber hinaus", sagte Bedford-Strohm.

Haberer habe die 10 Gebote für die digitale Welt entworfen, an der Universität viele Studierende geprägt und hervorragenden wissenschaftlichen Nachwuchs gefördert, sagte der Landesbischof. Die Kirche habe viel Grund zur Dankbarkeit für ihr Wirken. Ihr Rat und ihr Engagement würden auch in Zukunft benötigt, sagte Bedford-Strohm.

Johanna Haberer hielt in Erlangen ihre Abschiedsvorlesung zum Thema "Auf der richtigen Seite? - Über Loyalitäten im journalistischen Beruf". Professorin Haberer war seit 2001 an der FAU am Institut für Christliche Publizistik an der Theologischen Fakultät tätig, zudem war sie von 2008 bis 2012 Vizepräsidentin der FAU.

Von 1997 bis 2001 arbeitete die Theologin als Rundfunkbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Haberer war langjährige Chefredakteurin für das "Sonntagsblatt - Evangelische Wochenzeitung für Bayern" (München) und Leiterin der Fernseh- und Radioredaktion im Evangelischen Presseverband für Bayern (EPV), dem zentralen evangelischen Medienhaus im Freistaat. Sie arbeitet als Rundfunkpredigerin und produziert mit ihrer Schwester, Sabine Rückert, den Podcast "Unter Pfarrerstöchtern".