München (epd). Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx trifft sich erneut zu einer öffentlichen Gesprächsrunde mit Betroffenen sexuellen Missbrauchs. Mit der Veranstaltung "Betroffene hören - Was Betroffene wirklich bewegt" am kommenden Dienstag (5. Juli) wolle der unabhängige Betroffenenbeirat in der Erzdiözese München und Freising den konstruktiven Austausch und eine kritische Auseinandersetzung anregen, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. Dazu habe der Betroffenenbeirat neben Erzbischof Marx auch die unabhängige Ansprechperson der Erzdiözese für Verdachtsfälle auf sexuellen Missbrauch, Martin Miebach, die katholische Theologin Barbara Haslbeck und die Grünen-Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel für das Podium eingeladen.
Der Austausch findet den Angaben zufolge um 19 Uhr in der Katholischen Akademie München statt. Die Veranstaltung werde zudem live übertragen. Zuschauende hätten die Möglichkeit, per Mail Fragen an das Podium zu richten.
Mitte Januar war ein unabhängiges Gutachten vorgestellt worden, das Fälle sexuellen Missbrauchs im Erzbistum München und Freising in den Jahren von 1945 bis 2019 untersuchte. Darin fanden sich Hinweise auf mindestens 497 Opfer sexuellen Missbrauchs und 235 Täter, davon 173 Priester. Im März gab es ein erstes Treffen von Reinhard Marx mit Betroffenen. Marx habe dabei zugesichert, dass er weiterhin auf die Betroffenen zugehen und sich mit ihnen in kleineren Gruppen oder auch zu Vier-Augen-Gesprächen treffen wolle.