München (epd). Noch in diesem Jahr soll das Netzwerk "Bayern gegen Einsamkeit" gegründet werden. Das kündigte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) am Donnerstag anlässlich der Vorstellung des Einsamkeitsbarometers in Berlin an. "Kein Mensch sollte das erdrückende Gefühl haben, einsam zu sein." Sich alleine zu fühlen, mache auf Dauer krank und könne schwere psychische und körperliche Folgen haben. Einsamkeit sei auch eine Gefahr für die Demokratie, denn einsame Menschen seien anfälliger für Radikalisierung.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte am Donnerstag in Berlin eine erste Langzeitanalyse zum Einsamkeitserleben vorgestellt. Aus ihr geht hervor, dass die Einsamkeitsgefühle in der Bevölkerung nach einem Anstieg während der Corona-Pandemie - vor allem unter jungen Leuten - wieder zurückgehen. Im Jahr 2017 waren 7,6 Prozent der Gesamtbevölkerung von Einsamkeit betroffen, im ersten Pandemie-Jahr 2020 waren es 28,2 Prozent, 2021 dann 11,3 Prozent. Generell sind Personen über 75 Jahre am stärksten von Einsamkeit betroffen.

Ministerin Scharf sagte, sie wolle die soziale Teilhabe und das Miteinander in allen Generationen stärken, wie etwa mit seniorengerechten Quartierskonzepten. Mit dem Netzwerk "Bayern gegen Einsamkeit" sollen entsprechende Ideen und Projekte in Bayern gestärkt werden.

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