Passau, München (epd). Bayern ist nach Aussage von CSU-Frauen-Unions-Vorsitzender Ulrike Scharf bereit für eine Frau an der Spitze des Freistaats. "Bayern ist reif für eine Ministerpräsidentin", sagte sie der "Passauer Neuen Presse" (Montag). Wann genau der richtige Zeitpunkt dafür sei, werde man sehen. Der aktuelle Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat das Amt seit 2018 inne und erklärt, es für höchstens zehn Jahre ausüben zu wollen.

In jedem Fall müssten Frauen schon jetzt mehr Verantwortung in der Partei übernehmen und dürften Macht nicht scheuen, betonte die bayerische Ministerin für Familie, Arbeit und Soziales anlässlich des 75. Gründungsjubiläums der Frauenunion. Vor allem auf der kommunalen Ebene brauche es viel mehr Frauen.

Frauen hätten oftmals einen anderen Blickwinkel und andere Erfahrungen als Männer. Frauen brauchten aber häufig lange Zeit, bis sie Fuß fassten. "Wir müssen uns auch einer Kampfkandidatur stellen und dürfen uns nicht auf das typische Frauenverhalten reduzieren, Konflikten aus dem Weg zu gehen und sich nicht aufzudrängen", forderte die CSU-Politikerin.

Auch die Debatte um eine Frauenquote in der CSU sei "noch nicht vorbei", betonte sie und äußerte ihr Bedauern darüber, dass die Parität im bayerischen Kabinett bei der Umbildung im Februar abhandengekommen ist. "Frauen sind nicht nur systemrelevant, sie sind das Lebens-Elixier der CSU", sagte Scharf. Die Frauen-Union sei für die Zukunftsfähigkeit der CSU als Volkspartei unerlässlich - "es braucht uns mehr denn je".