München (epd). Das Erzbistum München und Freising baut seine Unterstützung für Betroffene sexuellen Missbrauchs aus. "Wir möchten Menschen, die Missbrauch und Gewalt durch Mitarbeitende der Kirche erleben mussten, entsprechend ihren Bedürfnissen bestmöglich unterstützen", sagte der erzbischöfliche Generalvikar Christoph Klingan laut Mitteilung vom Mittwoch. Daher soll die Anfang des Jahres geschaffene Anlauf- und Beratungsstelle "Beratung und Seelsorge für Betroffene von Missbrauch und Gewalt in der Erzdiözese" ein dauerhaftes Angebot werden.

"Mit der Einrichtung der Stabsstelle greifen wir auch eine Anregung des Betroffenenbeirats und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission der Erzdiözese auf", sagte Klingan. Betroffene und Angehörige sollen an einer Stelle direkt, schnell und unkompliziert Information, Rat, Hilfestellung und psychologische wie seelsorgerische Unterstützung und Begleitung erhalten. Für die Stabsstelle seien auch neue Personalstellen geschaffen worden. Derzeit seien dort zwei Psychologinnen, ein Priester und eine Verwaltungskraft tätig. Eine Seelsorgerin soll noch dazukommen.

"Wir wollen zunächst einmal einfach ansprechbar sein, zuhören und die Belange der Betroffenen wahrnehmen", sagte Pfarrer Kilian Semel, Leiter der Stabsstelle. Es gehe darum, über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren, auch in organisatorischen Dingen, wie dem Antrag auf Anerkennungsleistungen, zu helfen und am Telefon, online oder auch im vereinbarten persönlichen Gespräch zu beraten. Den Betroffenen würden psychologisch oder seelsorgerisch fundierte Gespräche angeboten, die sich nach deren Bedürfnissen richteten. Man sei auch offen für Anregungen vonseiten der Betroffenen, betonte Semel.