Regensburg (epd). Die Netzwerkgruppe Bayern des Büros für Leichte Sprache befürwortet den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zur Erstellung von barrierefreien Texten. In einem gemeinsamen Positionspapier mit der Bayerischen Staatsregierung wurden entsprechende Empfehlungen festgehalten, teilte das Büro des Beauftragten der Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung am Freitag mit.
Im Juli hatte sich die Netzwerkgruppe Bayern mit dem Behindertenbeauftragten Holger Kiesel getroffen. Das Treffen brachte ein deutlich positives Ergebnis für die KI-Entwicklung und Zusammenarbeit, heißt es weiter. Laut dem Positionspapier soll Künstliche Intelligenz Menschen mit Behinderung oder Lernschwierigkeiten unter anderem ermöglichen, Artikel aus der Tageszeitung selbstständig in Leichte Sprache zu übersetzen.
Bertin Abbenhues von der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) betonte, dass in den kommenden Jahren hochwertige Texte in leichter Sprache als Input für die KI erstellt werden müssen. Er sagte, dass die Qualität besonders der Texte, die langfristig gedruckt und offizielle Informationen enthalten, vorher fachkundig geprüft werden sollte. Er forderte daher die aktive Einbindung der Zielgruppe und anderer Institutionen in den Entwicklungsprozess.
Laut KJF-Direktor Michael Eibl nutzen in Deutschland etwa acht Millionen Menschen Texte in leichter Sprache. Diese Texte seien entscheidend, um selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, fügte er hinzu.
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