Lichtenfels (epd). Der Rechtsextremismus-Experte Martin Becher hat am Samstag den heuer erstmals verliehenen "Hermann-Müller-Franken-Preis für herausragenden Einsatz für die Demokratie in Franken" erhalten. Wie die evangelische Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner mitteilte, will Becher das Preisgeld von 1.000 Euro je zur Hälfte an die bayerische Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt und an die Organisation "Between The Lines" spenden. Diese schützt schwerpunktmäßig in Sachsen Journalisten bei Demos gegen gewalttätige Übergriffe sichere und damit die Pressefreiheit.
Greiner würdigte Becher für dessen "wache Wirklichkeitswahrnehmung, sensible Kommunikation und umfassende fachlich-politische Expertise". Zusammen mit seiner christlichen Grundüberzeugung habe er als langjähriger Geschäftsführer des Bayerischen Bündnisses für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde sowie als Leiter der Projektstelle gegen Rechtsextremismus am Evangelischen Bildungszentrum (EBZ) Bad Alexandersbad (2010-2023) "menschenfreundliche Netzwerke" geknüpft. Auch die Regionalbischöfinnen Elisabeth Hann von Weyhern (Nürnberg) und Gisela Bornowski (Ansbach-Würzburg) würdigten Becher.
Der Herrmann-Müller-Franken-Preis wird vom Förderverein der Franken-Akademie Schloss Schney bei Lichtenfels seit 2024 und fortan jährlich vergeben. Der Preis-Namensgeber war der letzte sozialdemokratische Reichskanzler der Weimarer Republik (1928-1930), der ab 1920 den Wahlkreis Franken im Reichstag vertrat. Hermann Müller ergänzte deshalb seinen Nachnamen mit der Bezeichnung Franken. Er war zwischen 1919 und 1928 zudem Vorsitzender der SPD. Die Franken-Akademie Schloss Schney ist ein seit 1951 bestehendes politisches Bildungs- und Tagungshaus. Die Akademie ist ein gemeinnütziger Verein.
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